Im Gelände um Teis findet man - teilweise frei gelegt, teilweise versteckt - vom Talgrund bis hinauf auf die „Haube“ auf 1260 m alte Mauern, Gräben und Kavernen. Es sind die verbliebenen Zeugen einer weitläufigen Verteidigungsanlage, die als Teil der geplanten „Sperre Klausen“ zu Beginn des Ersten Weltkrieges gebaut wurde. Angesichts des drohenden Eintritts Italiens in den Ersten Weltkrieg ließ Österreich-Ungarn nicht nur in Grenznähe Verteidigungsbauten errichten bzw. verstärken, sondern auch an mehreren strategisch bedeutsamen Stellen im Hinterland, hier v.a. in Form von Feld-Befestigungsanlagen (Schützengräben, Hindernisbauten …). Eine solche „2. Verteidigungslinie“ stellte die „Sperre Klausen“ dar: Diese sollte ein allfälliges Vordringen italienischer Truppen in das Eisacktal aus dem Bozner- oder Dolomitenraum verlangsamen oder gar aufhalten. Ab November 1914 wurden an den Hügeln und Geländerücken von Teis, vom Villnösser Bach bis hinauf zur Haube (1260 m) Schützengräben, Unterstände und Kavernen erbaut, die zusätzlich durch Drahtverhaue gesichert wurden. Ende Juni 1915, also nach nur sieben Monaten Bauzeit, wurden die Arbeiter abberufen, da sie an den Verteidigungsanlagen der 1. Linie gebraucht wurden. „Die Verteidigungsfähigkeit“ der Anlagen war zu diesem Zeitpunkt „jedoch fast durchgehends erreicht“. Da die Fronten im Süden hielten, wurden diese Befestigungsanlagen nie kriegsmäßig genutzt. Sie fanden während der Bauund Kriegsjahre jedoch Verwendung als Schulungsstellungen. Im Laufe des letzten Jahrhunderts wurden die Schützengräben teils willentlich zerstört, teils von der Natur zurückerobert. Eine Arbeitsgruppe hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Bau der Schützengräben näher zu erforschen, wichtige bauliche Objekte zu konservieren und die Anlagen für die Bevölkerung zugänglich zu machen. Zwei gut erhaltene und frei zugängliche Schützengräben mit Kavernen sind vom Teiser Dorfzentrum aus in kurzer Wanderung zu erreichen.